Test: die OM SYSTEM TG-7 – das superrobuste Makrofoto Outdoor Multitool für die Hosentasche

Test: die OM SYSTEM TG-7 – das superrobuste Makrofoto Outdoor Multitool für die Hosentasche

Eine kompakte Kamera mit Features, die man sonst nur von Systemkameras oder DSLR kennt – das Ganze am besten wetterfest und outdoor-geeignet – gibt es sowas?

Wer kennt diese Situation nicht?

Das gesamte Kameraequipment mitschleppen möchte man eigentlich nicht, aber so ganz ohne Kamera ist auch keine Lösung.

Mobiltelefone haben heutzutage zwar durchaus wirklich gute Kameras, aber eine handliche Hybrid-Lösung wäre einem dann doch lieber.

Wenn wir jetzt auch noch spezielle Sonderwünsche haben, wie einen leistungsstarken Makromodus, dann reduziert sich die Auswahl möglicher Kameras recht stark.

Seit Jahren schon suche ich nach einer kleinen Kamera, die einerseits kompakt und flexibel ist, auf der anderen Seite aber starke Features mitbringt, so dass ich mein MFT Makro-Setup dann tatsächlich mal zuhause lassen kann, wenn ich unterwegs bin.

Meine letzten Versuche mit Handy und Clip-on-Makrolinse hatte ich mittlerweile entnervt aufgegeben und den Gedanken an eine solche Kamera wieder verworfen.

Bis ich auf die neue OM SYSTEM Tough TG-7 aufmerksam wurde – die mir zu meiner Schande mit den Vorgängermodellen überhaupt nicht bekannt war – oder zumindest nicht, was sich in dem schicken Gehäuse bisher vor mir versteckt hielt.

Mittlerweile besitze ich die TG-7, habe sie ausgiebig getestet und möchte sie nicht mehr hergeben.

Sie ist immer dabei!

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Die OM SYSTEM TG-7 – klein aber oho!

“DARE MORE – WAGE MEHR” – Mit diesen vollmundigen Worten wird die OM SYSMTEM TG-7 angepriesen und soll das ultimative Tool für mehr Freiheit beim Entdecken und Fotografieren sein.

Tatsächlich liest sich schon die Liste der Funktionen so, dass man dem Versprechen durchaus Glauben schenken darf.

Aber hält die TG-7 ihre 3 Kernversprechen “Wage noch mehr”, “Tauche tiefer” und “Komm näher”?

Abmessung: 11,39 x 6,58 x 3,27 cm

Gewicht: 249 g (inkl. Akku und Speicherkarte)

Preis: 529 Euro

Die Besonderheiten der TG-7

Die Tough TG-7 ist wirklich kompakt und vereint eine Menge praktischer Features für den Abenteuer- und Outdoor-Einsatz.

Da passt es auch, dass das Objektiv trotz 4x Zoom (25-100 mm umgerechnet in Kleinbildformat) nicht ausfährt!

Auch auf einen Sucher wurde verzichtet, das passt aber ins Konzept, finde ich.

Genauso wie das fixierte Display – hier geht Robustheit einfach vor Flexibilität.

Was die Kamera für mich aber nun wirklich besonders macht, sind die Vielzahl an Aufnahme-Modi und Einstellungen.

Sogar Live-Composite ist mit an Bord.

Makrofotografie: Fokus Stacking und Mikroskop Modus

Das Modus-Wahlrad der TG-7 ordnet die verschiedenen Fotoszenarien anhand von kleinen Piktogrammen den entspr. Themenbereichen zu.

Stellt man das Rädchen auf den Makrobereich, erhält man über einen Druck auf die linke Kategorietaste die Auswahl zwischen:

  • Mikroskop Modus
  • Fokus Stacking
  • Focus Bracketing (Fokus-Belichtungsreihe)
  • Mikroskop Steuerung

Fockus Bracketing (Fokus-Belichtungsreihe) und Fokus Stacking ermöglichen die Erstellung von Fokusserien und somit Bildern mit größerer Schärfentiefe.

Während das Bracketing quasi das Ausgangsmaterial für eine spätere Bearbeitung liefert, wird die Bildserie mit verschobener Schärfeebene beim Stacking auch direkt kameraintern zu einem Einzelbild verrechnet (Stichwort: Computational Photography).

Der Mikroskop Modus ermöglicht ein extremes Herangehen auf bis zu 1cm an Motive.

Mit dem Mikroskop-Steuerungs-Modus lässt sich in mehreren Vergrößerungsschritten (beim Antippen der rechten Auswahltaste) in das Bild hereinzoomen und so einfacher der Fokus oder die Schärfeebene finden.

Beispiele Focus Stacking

Motivprogramme

Neben einer breiten Auswahl an gängigen Motivprogrammen, in denen die Kamera selbst optimale Einstellungen vornimmt um so z.B. Sonnenuntergänge, Landschaften oder Sportszenen abbilden zu können, verfügt auch der beim Vorgänger sehr beliebte Unterwassermodus über verschiedene Voreinstellungen.

So bietet die TG-7 zum Beispiel auch für Unterwasserszenen einen extra Makro-Modus.

Videomodus

Die TG-7 bietet, wie auch schon die Vorgängerin TG-6 4k Video.

  • 4K mit 30 fps (maximale Clip-Dauer 5 Minuten)
  • FullHD mit 60 fps
  • FullHD Zeitlupe mit 120 fps

Was die Videos qualitativ definitiv hervorhebt, ist die OM SYSTEM typische Bildstabilisierung.

Auch eine Gesichtserkennung ist mit an Bord und Videos lassen sich zudem nativ im Hochkantformat aufnehmen.

Die Bildqualität der Videos, insb. natürlich mit 4K ist absolut in Ordnung – anständige Lichtverhältnisse oder Beleuchtung vorausgesetzt.

Bildqualität

Die Qualität der Bilder ist wirklich stark vom vorhandenen Licht abhängig.

Bei Dämmerung oder einsetzender Dunkelheit stößt der kleine TruePic™ VIII Sensor mit 12 Megapixeln leider schnell an seine Grenzen.

Trotz vorhandenem Nachtprogramm ist die TG-7 hier den Nachtaufnahmefähigkeiten modernster Smartphones merklich unterlegen.

Für meine persönlichen Anwendungsszenarien ist das aber nebensächlich: ich nutze die Kamera primär bei gutem Licht oder speziell im Makromodus.

Für letzteren bin ich eh gewohnt, dass ich mit externem Licht nachhelfen muss – wobei Fokusstacks von unbewegten Motiven, mit entspr. Kamerastabilisierung auch einwandfrei bei natürlichem, ja sogar tendenziell eher schwachen Lichtverhältnissen, machbar sind.

Trotzdem wäre ein etwas größerer Sensor schön gewesen – man hätte so viel mehr von den tollen Funktionen an Bord gehabt – hoffentlich dann beim Nachfolger!

Beispielfotos (zum Vergrößern klicken):

Bei den folgenden Focus Stacks (ungecropt, Original 4000 x 3000 px) habe ich lediglich den Weißabgleich etwas abgekühlt und die Höhen und Tiefen kontrastreicher gestaltet.

Ein Klick führt zur größeren Version (2500px)

Hier noch ein paar klassische “Schnappschüsse” in eher schlechten Lichtverhältnissen – Einzelbilder, gar nicht, bis minimalst bearbeitet, nur verkleinert.

Alles aus der Hand.

Speicher:

Die TG-7 hat einen SD-Speicherkarten-Slot

Wasserdicht, stoßfest, frostsicher

Die TG-7 ist nicht nur wetterfest und spritzwassergeschützt, sondern tatsächlich wasserdicht bis zu einer Tiefe von ca. 15 Metern.

Damit kann sie wirklich bei extremsten Wetterbedingungen eingesetzt werden und ermöglicht interessante Perspektiven, sogar unter Wasser.

Auch zum Schnorcheln oder moderaten Tauchen kann sie also problemlos genutzt werden.

Schnee und kalte Temperaturen können ihr nichts anhaben, die Dichtungen halten zuverlässig.

Stürze überlebt sie ebenfalls, ohne in ihrer Funktion beeinträchtigt zu werden und macht so ihrem Namen “Tough” alle Ehre.

Akku- und Anschlussfach sind jeweils durch Dichtungen, sowie einen doppelten Schiebeverschluss gesichert – besser geht´s nicht.

Die TG-7 ist im OM SYSTEM Shop ab sofort für rund 530,00 Euro erhältlich.

Updates im Vergleich zum Vorgängermodell TG-6

Lohnt sich der Kauf der TG-7 wenn man schon die TG-6 besitzt?

Ein Upgrade zum Vorgänger stellt definitiv der Sensor (12 Megapixel) da – trotzdem ist dieser immer noch verhältnismäßig klein und die Bildqualität nicht mit ausgewachsenen, aber auch deutlich weniger kompakten, Systemen vergleichbar.

Der neu hinzugekommene Architektur-Modus, ist nett, aber nicht unbedingt essentiell.

Dieser rechnet z.B. eigenständig Staubpartikel und Flecken aus den Bildern heraus.

Für mich haben sich hier noch nicht die Anwendungsgebiete erschlossen, es sei denn man nutzt sie primär auf Baustellen.

Weitere, positiv zu erwähnende neue Funktionen sind der Zeitraffer und die Möglichkeit Hochkant für Social Media Formate zu filmen.

Zeitrafferaufnahmen kann die TG-7 nun direkt zu einem Film verrechnen.

Der Micro-USB Port der TG-6 wurde bei der TG-7 durch einen USB-C Port ersetzt.

GPS-Tagging, WiFi und Bluetooth sind ebenfalls an Bord.

Wenn diese Upgrades kein Muss sind, dann taugt auch die TG-6 weiterhin gut, denn den Makro-Modus hat sie beispielsweise auch schon an Bord.

Abwärtskompatibilität TG-7 zur TG-6

Das TG-6 Zubehör ist größtenteils kompatibel zur TG-7, da die beiden Kameras sich vom Gehäuse eigentlich nicht unterscheiden.

Der Einsatzbereich der TG-7

Die TG-7 ist eine gute „günstigere“ Alternative für Hobby – Makro Fotografen – bei gleichzeitigem Potenzial für andere Anwendungen.

Sie ist aber natürlich auch genauso gut geeignet für Abenteurer oder eben auch nur Familien mit Kindern, die auch mal selbst die Kamera in die Hand nehmen wollen.

Einordnen müsste man sie irgendwo zwischen Smartphone, Action-Cam und aufgebohrter Kompaktkamera bis kleinerer Systemkamera.

Die neue TG-7 ist seit dem 20.09.2023 ganz frisch hier erhältlich.

Erhältliches Zubehör

Die TG-7 kann auf einen recht umfangreichen Zubehörfundus zugreifen – der muss allerdings separat erworben werden.

Vom Unterwassergehäuse, über diverse Konverter-Linsen hin zu Objektivschutzdeckeln, Handschlaufen und Silikonhüllen, lässt

Für die Nutzung im Makrobereich scheint vor allem der Ringblitz mit optionalem Diffuser interessant zu sein.

Testen konnte ich die Zubehörteile jedoch bisher nicht und kann daher auch nicht einschätzen, wie effektiv sie sind und ob der Kauf Sinn macht.

Zumindest ist Licht oftmals Mangelware in der Makrofotografie, so dass ich es zumindest sehr positiv sehe, dass hier Zubehör angeboten wird um den Blitz in den Nahbereich vor die Linse zu lenken.

Lieferumfang

Die OM SYSTEM TG-7 ist in 2 Farbvarianten erhältlich: schwarz und rot-schwarz.

Sie kommt im, ans neue OM Design angepassten, Pappkarton – keine Folie – das ist erfreulich.

Neben einer Handschlaufe enthält der Karton ein Handbuch, ein Lade- bzw. Verbindungskabel und den entspr. Akku.

Mein Fazit zur OM SYSTEM TG-7

Auch wenn es wie Werbung klingt: die TG-7 ist wirklich die perfekte Ergänzung für mein Fotografie Setup, ihr Einsatzspektrum ist riesig und sie bietet mir genau die Flexibilität, die mir bisher noch gefehlt hat und die ich immer versucht habe über mein Telefon auszugleichen.

Ja, zugegeben, es ist ein extra Gerät mehr, aber insb. im Makrobereich kommt mein Telefon einfach nicht ansatzweise an die TG-7 ran – auch die Robustheit und insb. die Wasserdichtigkeit lassen das Telefon als Kameraersatz alt aussehen.

Gleichzeitig ist mir natürlich bewusst, dass ich mit Bordmitteln nicht so nah heran komme, wie mit meiner OM-1 und M.Zuiko 90mm, aber Fokus Bracketing und Stacking kann mir mein Telefon eben gar nicht bieten.

Da muss ich bei der Bildqualität aufgrund der Sensorgröße dann leider leichte Abstriche machen – gleichzeitig sollte man sich aber auch die Frage stellen, was man mit den Fotos am Ende machen möchte – druckt man sie? Wie groß wird der Druck? Bemerkt man eventuelles Rauschen oder leichte Defizite in der Schärfe da überhaupt?

Mit dem erhältlichen Zubehör lässt sich aus der Kamera vermutlich sogar noch mehr herauskitzeln, hierzu gibt es dann ein Update, sobald ich da testen konnte.

Da ich die TG-7 wirklich ständig dabei habe und sie gerne auch mal einfach in die Hosentasche stecke, oder überhastet in den Rucksack werfe, ist mir die ungeschützte Frontlinse dann doch etwas zu gefährdet – den optional erhältlichen Frontdeckel halte ich z.B. für sinnvoll und essentiell.

Hier hätte ich mir gewünscht, dass es diesen direkt im Paket gibt, anstatt ihn teuer separat kaufen zu müssen.

Der Makroblitz steht ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste der Neuanschaffungen.

Negativ ist mir das Stativgewinde aufgefallen (ohne konkret schlechte Praxiserfahrungen damit gemacht zu haben), dieses ist leider lediglich aus Plastik – bei der ansonsten superrobusten Kamera für mich eine nicht ganz nachvollziehbare Entscheidung.

Die perfekte Abrundung der TG-7 wäre ein eingebauter ND-Filter, wie es ihn z.B. in der OM-1 gibt.

Sollte euch die TG-7 überzeugt haben und ihr sie kaufen wollen, unterstützt ihr mich und meine Arbeit, wenn ihr euch über diesen Direktlink zum OM SYSTEM Shop klickt:

Update 2024-06

Nachdem ich die TG-7 jetzt einige Wochen nicht im Einsatz hatte, war ich heute erstaunt als ich sie dann doch einmal wieder eingeschaltet habe:

Der vor Wochen voll aufgeladene Akku hatte keine bis kaum merklich Energie verloren!

Das hatte ich so nicht erwartet, passt aber prima ins Konzept und macht die kamera noch flexibler – auch wenn sie mal längere zeit ungenutzt pausiert hat.

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